Gegen Schimmel vorbeugen: Die wirksamsten Methoden

Zahlreiche Menschen haben mit Schimmel in ihrer Wohnung, im Haus oder im Keller zu kämpfen. Dabei können Schimmelpilze und deren Sporen — die sich in der Luft verbreiten, die wir atmen — zum ernsten gesundheitlichen Problem werden. Damit es gar nicht erst so weit kommt, erfahren Sie im nachfolgenden Ratgeber die bewährtesten Maßnahmen, mit denen Sie in Ihrem Zuhause Schimmel vorbeugen können — effektiv und nachhaltig.

 

Ursachen: So entsteht Schimmel

Ein baulich intaktes Gebäude, in das keine Feuchte von außen eindringt, ist Voraussetzung zur Schimmelvorbeugung und für gesundes Wohnen. Doch wie kommt es eigentlich zur Schimmelbildung? Damit Schimmel überhaupt gedeihen kann, braucht er:

  • Sauerstoff,
  • einen geeigneten ph-Wert (5-7),
  • Nahrung (organische Stoffe, z.B. Staub, Schmutz, Holz, Tapeten, Kleister etc.),
  • die passende Temperatur
  • und vor allem Feuchtigkeit.

 

Dauerhaft feuchte Oberflächen sind der Hauptgrund für Schimmelbefall an Innenwänden.
Ursachen erhöhter Feuchte in der Wohnung oder im Haus können zum Beispiel sein:

Schimmelbefall am Fenster
  • direkter Eintrag von Feuchtigkeit über defekte Dächer, Risse im Mauerwerk oder auch aufsteigende Feuchte in Wänden
  • ungenügendes Austrocknen bei Neubauten oder nach Baumaßnahmen
  • Wassereintritt infolge von Rohrbrüchen oder anderen Wasserschäden
  • unzureichende Abfuhr erhöhter Raumfeuchte und Feuchtigkeit an Fenstern und Wänden durch zu wenig Lüftung
  • Kondensation der Luftfeuchtigkeit im Bereich von „kalten“ Wänden, die beispielsweise durch Wärmebrücken oder bei unzureichender Wärmedämmung, sowie durch unsachgemäßes Heizen entstehen

 

Wie lässt sich der Bildung von Schimmelpilz vorbeugen?

Grundsätzlich können Mieter und Hausbewohner Schimmel vorbeugen, indem sie die Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Auge behalten. Nach Faustregel liegt die optimale Raumtemperatur zwischen 19 °C und 21 °C. Lassen Sie Ihre Räume daher nicht auskühlen. Selbst der kühlste Raum sollte keine geringere Zimmertemperatur als 16 °C aufweisen.

Die Luftfeuchtigkeit wiederum liegt idealerweise zwischen 40 und 60 %. Ein Wert von 80 % sollte dabei nicht überstiegen werden — hier fühlen sich viele Schimmelpilz-Arten besonders wohl. Um die Luftfeuchtigkeit nachvollziehen zu können, kann die Anschaffung eines Hygrometers helfen.

Je nachdem, ob es sich um einen Wohnraum handelt, in dem Sie sich aktiv aufhalten, oder um einen Feuchtraum, empfehlen wir Ihnen leicht voneinander abweichende Maßnahmen. Lesen Sie in den folgenden Abschnitten praktische Tipps für den Alltag, um Schimmel vorzubeugen.

Hinweis: Sind nicht Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit die Ursache von Schimmelbildung, kann dies stattdessen an einem feuchten Mauerwerk liegen. In diesem Fall wenden Sie sich an fachkundige Experten, die Ihnen mit Schimmelsanierung und Mauertrocknung bei der Bekämpfung von Schimmelpilz zur Seite stehen.

Richtiges Lüften und Heizen in Wohnräumen

Weil Feuchtigkeit und Nässe entscheidend zur Schimmelbildung in Räumen beitragen, muss eine wirkungsvolle Schimmelprävention exakt an diesem Punkt ansetzen. Vorbeugend gegen Schimmelwachstum wirkt richtiges Heizen und Lüften mit regelmäßigem Abführen der Feuchtigkeit nach außen. Lüften Sie am besten mehrmals am Tag für je 5 bis 10 Minuten. Die wirksamsten manuellen Lüftungsmethoden sind Stoßlüften und Querlüften für einen vollständigen Luftaustausch, bei dem überschüssige Luftfeuchtigkeit aus dem Wohnraum transportiert wird. In beiden Fällen öffnen Sie die Fenster komplett.

Wenn bei einer energetischen Sanierung dicht schließende Fenster eingebaut werden, muss verstärkt gelüftet werden, um die Feuchte im Raum und damit die Schimmelgefahr zu reduzieren. Bei Havarien (z.B. Wasserrohrbruch, Überschwemmungen) ist es wichtig, die betroffenen Materialien möglichst schnell zu trocknen, um Schimmelwachstum zu vermeiden.

Auch beim Heizen gibt es einige Punkte zu beachten, um Schimmel vorzubeugen. Das Wohnzimmer und andere Wohnräume, in denen Sie sich viel aufhalten, heizen Sie auf um die 20 °C. Wohnbereiche wie Küche oder Schlafzimmer werden tagsüber bei Abwesenheit auf mindestens 17 bis 18 °C geheizt. Sorgen Sie dafür, dass Heizkörper nicht durch Möbel verstellt oder abgedeckt sind.

Außerdem empfehlen wir Ihnen, Wärmebrücken zwischen Räumen zu verhindern. Damit kein indirektes Heizen von kälteren durch wärmere Räume stattfindet, lassen Sie Türen zu weniger beheizten Räumen daher geschlossen. Sonst kann sich Kondenswasser an den Wänden bilden und damit der Befall von Schimmelpilzen begünstigt werden. Insofern Ihr Zuhause eine gute Dämmung besitzt, können Sie Ihren ganzen Wohnraum auch auf die gleiche Raumtemperatur heizen.

weit geöffnete Fenster, um durch Lüftung Schimmel vorzubeugen

Platzierung großer Möbelstücke

Luft muss zirkulieren, damit sich kein Kondenswasser an anfälligen Stellen bildet und so Schimmel entsteht. Große Möbel, wie Bett oder Kleiderschrank im Schlafzimmer oder das Sofa im Wohnzimmer, sollten darum nie direkt an der Außenwand stehen, sondern einige Zentimeter entfernt aufgestellt werden. Ein Abstand von 5 bis 10 cm zur Außenwand ist ideal, um Schimmel vorzubeugen. Wenn es nicht anders geht, sollten Sie die Lage beobachten. Immer wenn etwas vor einer Wand steht, ist die Oberflächentemperatur der Wand deutlich geringer. Damit steigt automatisch das Schimmelpilzrisiko.

Schimmelvorbeugung in Badezimmer

Im Badezimmer ist im Sinne der Schimmelvorbeugung besondere Sorgfalt bei der Regulierung der ohnehin höheren Luftfeuchtigkeit gefragt. Ziehen Sie nach dem Duschen das Wasser an den Kabinenwänden ab und trocknen Sie ggf. Dusch- und Badewanne nach Benutzung. Drehen Sie danach die Heizung herunter und lüften Sie kurz mit komplett geöffnetem Fenster. Anschließend drehen Sie die Heizung auf, um das Bad wieder aufzuwärmen. Ist kein Fenster im Badezimmer vorhanden und somit Lüften nicht möglich, lohnt sich der Einsatz eines Luftentfeuchters.

Sonderfall: Kellerwände

In Kellerräumen sind die Außenwände oftmals relativ kalt. In solchen Räumen kann sich im Sommer, wenn warme Luft in den Keller gelangt, Luftfeuchtigkeit an der kalten Kellerwand niederschlagen. Dadurch kann es zu Schimmelpilzwachstum kommen. In den Sommermonaten sollten Kellerräume daher nicht am Tag, sondern vorzugsweise in den späten Abendstunden oder frühen Morgenstunden gelüftet werden. Selbstverständlich ist auch im Winter eine verstärkte Lüftung der Kellerräume sinnvoll, um Schimmelpilz vorzubeugen, wobei diese dann zu jeder Tageszeit erfolgen kann.

Finden Sie hier alle Tipps und Hinweise in der praktischen Übersicht, die Sie bei der Schimmelprävention berücksichtigen sollten:

  • optimale Raumtemperatur: zwischen 19°C und 21°C
  • Räume nicht auskühlen lassen (kühlster Raum nicht unter 16 °C)
  • Hygrometer nutzen
  • regelmäßiger Luftaustausch: mehrmals täglich 5-10 Minuten Stoßlüften
  • Türen zu weniger beheizten Räumen schließen
  • kein indirektes Heizen von kälteren durch wärmere Räume
  • kein Kippen der Fenster und Heizen gleichzeitig
  • Heizkörper nicht durch Möbel verstellen oder abdecken
  • Schränke & große Möbel in 5-10 cm Abstand zu den Außenwänden aufstellen
  • während des Kochens lüften – auch bei Nutzung einer Dunstabzugshaube
  • nach dem Duschen das Wasser an den Kabinenwänden abziehen
  • Wäsche draußen trocknen (falls innen unvermeidlich, mehr lüften)
  • auf Baufeuchte durch verstärktes Lüften reagieren
  • Blumenerde kontrollieren
  • Aquarien abdecken
  • kalkhaltigen Wandverputz nutzen

Schimmel nachhaltig entfernen

Für die Maßnahmen, um Schimmel in der Wohnung vorzubeugen, ist es zu spät und an Ihren Wänden ist es bereits zur Schimmelbildung gekommen? Eine Beseitigung des Schimmels bis zur Größe einer Handfläche ist zwar auch durch Privatpersonen möglich — die Wahrscheinlichkeit ist dabei jedoch hoch, dass der Schimmelpilz später zurückkehrt.

Gerade wenn ein Problem im Mauerwerk vorliegt, helfen chemische Reinigungssprays nur oberflächlich und sind daher keine geeigneten Mittel zur Schimmelbekämpfung. Um der eigentlichen Ursache auf den Grund zu gehen, ist professioneller Einsatz gefragt. Unsere kompetenten Sachverständigen für Schimmelsanierung und ggf. Trockenlegung beseitigen feuchte Schimmel und Wände nachhaltig. Nehmen Sie jetzt Kontakt zu unseren Experten für eine umfassende Beratung auf!

 

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