Befall mit echtem Hausschwamm — was tun?
Der Echte Hausschwamm (lat. Serpula lacrymans) ist ein zu den Braunfäulepilzen zählender Pilz, der totes oder in Gebäuden verbautes Holz befällt, durchdringt und während seines Wachstums zerstört. Er benötigt zellulosehaltige Materialien als Nährboden, sodass neben Holz auch Textilien, Stroh, Schilf oder Papier — beispielsweise in Kellern gelagerte Kartons — bei ausreichend feuchter und kühler Umgebung gute Wachstumsbedingungen bieten. Da er zunächst lange Zeit im Verborgenen wächst und bis zur Entdeckung große Schäden an tragenden Bauteilen, wie Decken und Böden, Dächern oder Treppen anrichten kann, gehört er zu den Hausfäulepilzen mit höchstem Gefahrenpotenzial für die Bewohner.
Das Identifizieren des Schwamms, die Feststellung der Ursache der Feuchtigkeit, sowie deren Beseitigung durch professionelle Trockenlegung in Dresden, die Trockenlegung in Leipzig und die anschließende Schimmelsanierung darf nur durch ausgewiesene Fachunternehmen erfolgen: Wir sind Ihre Experten! Setzen Sie sich jetzt mit uns in Verbindung und lassen Sie sich unverbindlich beraten.
Was hilft zur Vorbeugung gegen Schimmel und andere Pilze?
Die beste Vorsorge ist, für möglichst ungünstige Lebensbedingungen zu sorgen. Folgende Punkte sind zu beachten:
- Konstruktionsfehler am Haus beim Neubau vermeiden
- Schäden und Mängel an der Bausubstanz — beispielsweise lückenhafte Dacheindeckung — beheben
- undichte Wasseranschlüsse und Rohre reparieren
- feuchte Räume nach Wasserschäden trocknen, ggf. feuchtigkeitsentziehende Maßnahmen ergreifen
- Regenrinnen und Fallrohre regelmäßig prüfen, reinigen und reparieren
- nur trockenes, nicht befallenes Holz und andere Materialien zum Bauen und zur Sanierung verwenden, diese nicht in feuchte Bereiche einbringen
- ausreichende Belüftung von Unterbodenräumen sicherstellen
- Brennholz, Stoffe, Kartons und andere Verpackungsmaterialien nicht in feuchten Räumen lagern
Wie entsteht der Braunfäulepilz?
Zunächst einmal sind Pilzsporen allgegenwärtig. Herrschen günstige Bedingungen hinsichtlich Feuchtigkeit und Umgebungstemperatur, finden Pilze einen guten Nährboden vor und breiten sich aus. Beim Echten Hausschwamm reicht bereits eine Holzfeuchte von etwa 25 Prozent fürs Wachstum aus, 35 bis 60 Prozent sind für ihn ideal. Zum Vergleich: Holz, das in bewohnten Gebäuden verbaut ist, weist eine Feuchtigkeit zwischen 10 und 15 Prozent auf.
Durch Baumängel oder Schäden kann Feuchtigkeit eindringen und die Entstehung des Braunfäulepilzes begünstigen. Liegt die Temperatur der Umgebung zusätzlich zwischen 18 und 22 Grad Celsius, steigt die Wahrscheinlichkeit eines Befalls. Bei Temperaturen ab 26 Grad Celsius stellt der Pilz sein Wachstum umgehend ein, verschwindet aber nicht. Sobald die Temperaturen wieder sinken, wird er erneut aktiv und breitet sich weiter aus.
Wie ist der Hausschwamm zu erkennen?
Der Echte Hausschwamm ist ein typischer Oberflächenpilz und bildet dort ein gut entwickeltes Mycel (auch Myzel, Gebilde aus fadenförmigen Zellen des Pilzes). Der Nährboden, zumeist Holz, ist hingegen unsichtbar von weiteren Mycel-Strängen durchzogen. Der an der Oberfläche sichtbare Kern des Schwamms nimmt eine orange bis hellbraune Farbe an; der Fruchtkörper im äußeren Bereich erscheint weiß und watteartig. Ein weiteres Merkmal um den Hausschwamm zu erkennen, sind die rostbraunen Sporen, die sich im gesamten Raum verteilen und als feiner Belag auf Oberflächen ablagern.
Sind Holzbauteile mit Holzschutz versehen oder beispielsweise Balken ständig an der Luft, wächst der Pilz nur im Inneren des Materials. Dann ist die Braunfäule des Holzes ein charakteristisches Merkmal, die sich durch Bildung von Würfeln mit etwa zwei Zentimetern Kantenlänge bemerkbar macht. Durch dieses Aufbrechen der Strukturen bewirkt der Schwamm, dass das Holz seine Festigkeit verliert und nicht mehr tragfähig ist. Im Holzinneren sind die grauen Mycel-Stränge zu erkennen.
Wie sieht Echter Hausschwamm aus?
Wie riecht Echter Hausschwamm?
Während junge Fruchtkörper tatsächlich recht angenehm pilzig riechen, entwickeln ältere einen penetranten, unangenehm muffigen Geruch. Sachverständige erkennen meist schon bei Betreten eines Raums, ob ein Hausschwammbefall vorliegt und welches Ausmaß er vermutlich hat. In jedem Fall ist schnelles Handeln geboten, da sich der Pilz schnell ausbreitet und weitere Bauteile im Haus befallen kann.
Wie schnell wächst Echter Hausschwamm?
Findet der holzzerstörende Pilz günstige Bedingungen in Bezug auf Feuchte und Temperatur vor, wächst er rund 45 cm — jeden Monat. Er breitet sich dabei in jede Richtung aus und ist nicht nur in der Lage, Holz zu durchdringen. Auf seinem Weg kann er auch über oder durch nicht organische Materialien, wie beispielsweise das Mauerwerk wachsen. Da der Schwamm oft unbemerkt im Verborgenen entsteht und sich schnell ausbreitet, sind schlimmstenfalls bereits Schäden an der Bausubstanz entstanden, wenn er entdeckt wird.
Ist der Echte Hausschwamm giftig?
Durch den Befall mit dem Pilz drohen keine direkten gesundheitlichen Gefahren, obwohl er große Mengen an rostbraunen Sporen an die Umgebung abgibt — er ist also nicht giftig. Es gibt aber Menschen, die allergisch auf seine Sporen reagieren. Darüber hinaus sind die Fruchtkörper des Schwamms ein geeigneter Nährboden für andere Schimmelpilz-Arten, die ihrerseits wiederum eine direkte Gefahr für die Gesundheit darstellen.
Echter Hausschwamm: Meldepflicht in Sachsen & Thüringen
Sind Holzkonstruktionen und gegebenenfalls das Mauerwerk mit dem Echten Hausschwamm (Serpula lacrymans) befallen, wird dies aufgrund der daraus folgenden Gefahren als schwerer Baumangel gewertet. In Sachsen und Thüringen ist der Befall laut Landesbauordnung (Sachsen: § 13 Abs. 2) deshalb meldepflichtig und laut DIN 68800 (Teil 4) durch ausgewiesene Sachverständige festzustellen. Außerdem sind sofort Maßnahmen zu ergreifen, um die Ursache zu beseitigen und den Echten Hausschwamm zu bekämpfen.
Echten Hausschwamm bekämpfen
Aufgrund der Komplexität des Befalls mit dem gefährlichsten aller Holzfäulepilze, ist die Bekämpfung mit geeigneten Maßnahmen und Verfahren ausschließlich durch sachverständige Fachunternehmen möglich. Die sorgfältige Holz- und Mauertrocknung ist dabei der wichtigste Schritt, um Ursachen am Haus nachhaltig zu beseitigen und die anschließend nötige Sanierung durchführen zu können.
Bei fortgeschrittenem Befall mit dem Schwamm bleibt häufig nur der Abriss und Neubau der gesamten Konstruktion. Befallene Holzteile werden entfernt und dabei auch gesunde Bereiche von einem Meter einbezogen, um einen Sicherheitsabstand zu gewährleisten. Mit Holzschutz versehene Hölzer ersetzen zerstörte Teile und helfen so, einem erneuten Befall vorzubeugen.
Die Sanierung befallenen Mauerwerks wird durch ein Injektionsverfahren mit einem Schwammsperrmittel realisiert. Auch kann es helfen, das Mauerwerk abzuflammen, sodass Reste der Mycel absterben. Den Echten Hausschwamm zu bekämpfen und dabei nachhaltig zu agieren, umfasst zudem nicht nur die Trockenlegung, sondern ebenso die Beseitigung der Ursache der Feuchtequelle am Gebäude.